Wusstet ihr eigentlich, dass Wolle eines der nachhaltigsten Materialien überhaupt ist?
Seit mehr als 6.000 Jahren nutzt der Mensch die flauschige Ressource, die vergleichsweise wenig Energie zur Produktion benötigt. Weil sie einen geringeren Wasserverbrauch aufweist als zum Beispiel Baumwolle.
In der Gewinnung ebenso wie auch später als zu Kleidung verarbeitetes Material. Denn Wolle muss dank ihrer schmutzabweisenden Faserstruktur nicht ständig gewaschen werden – gut lüften reicht für eine Weile.
Wolle hat aber noch mehr Tricks drauf: Sie kann Feuchtigkeit aufnehmen, ohne sich feucht anzufühlen, ist atmungsaktiv und hautfreundlich.
Klingt alles super, oder?
Leider sieht’s beim Umgang mit den Tieren nicht immer ganz so toll aus. Massentierhaltung, Futterknappheit und Schnittverletzungen während der Schur sind nur ein paar fiese Wahrheiten, an die kaum eine von uns denkt, wenn sie sich in ihren Lieblingspullover schmiegt.
Aber zum Glück gibt es einige Labels, die mit gutem Beispiel vorangehen und nur Wolle von solchen Betrieben verarbeiten, die ihre Tiere – und die Menschen, die mit ihnen arbeiten – gut und fair behandeln.
Das Kölner Label hat sich dem Motto Nothing To Hide verschrieben. Und wovor auch sollten sich die umtriebigen People hinter Armedangels verstecken? Die Bio-Schurwoll-Lieferanten der Brand leben freilaufend im Süden von Patagonien und werden nur einmal pro Jahr geschoren. Außerdem arbeitet Armedangels nur mit Farmen, die außer dem Bio-Siegel noch das Responsible-Wool-Zertifikat erhalten haben. Das stellt sicher, dass die Schafe artgerecht gehalten und behandelt werden. Aber auch das genügt den Label-Betreibern nicht: Regelmäßig kontrollieren sie selbst vor Ort, dass alles mit rechten Dingen zugeht! Die Kollektionen bestehen hauptsächlich aus zeitlosen, langlebigen Basics, die mit einigen trendy Pieces aufgepeppt werden. Einen Strickpullover aus Bio-Wolle bekommt man ab ca. 90 Euro.
Die gebürtige Südamerikanerin Karin Fraidenraij fertigt ihre Strickkunst in München. Beeinflusst werden die Designs ihres gleichnamigen Labels von asiatischen Stilelementen und Mustern aus ihrer Heimat. Die hochwertige Lama-, Cashlama- und Alpakawolle stammt von Kleinbauern aus den Anden, wo die Tiere artgerecht leben. Auch der gesamte Verarbeitungsprozess findet in südamerikanischen Produktionsstätten statt, um dort die Arbeitsplätze für die meist weiblichen Beschäftigten zu erhalten. Toller Zusatz-Benefit: Für den aufwendigen Waschprozess wird biologisch abbaubare Seife verwendet und das Wasser wieder aufbereitet. Die schlichten Kleidungsstücke mit Twist sind ab 135 Euro zu haben, Accessoires ab 79 Euro.
Vor ungefähr einem Jahrzehnt rettete die Britin Isobel Davies über 400 Schafe vor dem Schlachthof und nahm sie mit in den Londoner Vorort Richmond. Heute leben dort mehr als 600 Wensleydale- und Shetlandschafe, die Lieferanten für das mit zahlreichen Nachhaltigkeitspreisen ausgezeichnete Label Izzy Lane. Und ganz nebenbei wurden durch die mutige Aktion auch die beiden Rassen vor dem Aussterben bewahrt! Die zeitlosen Modelle des Labels werden auf traditionellen Webstühlen, die aus dem viktorianischen Zeitalter stammen, gefertigt, die Designs sind an britische Klassiker angelehnt. Zu haben ab ca. 150 Euro.